Taunerhaus
Vinelz

Umbau - Sanierung_09 2020

Das Taunerhaus* ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau, der über mehrere Bauetappen zu seiner heutigen Form fand. Gemeinsam mit seinen Nachbarhäusern rund um die mittelalterliche Kirche bildet es ein in sich geschlossenes, im ISOS-Inventar von nationaler Bedeutung bewertetes Ortsbild. Der einfache Riegelbau zeigt viele Details aus seiner Entstehungszeit. So ziert – exemplarisch für das Bernbiet – eine gut erhaltene Ründi die Strassenfront (runder Bogen unter dem Vordach). Die Tenn (befestigter Fussboden der Scheune), der Heustock und die Kleintierstallungen weisen auf die Nutzung als Kleinbauernhaus hin.

Das Taunerhaus wurde vermutlich von 2 Parteien genutzt. Das Erdgeschoss war von Westen erschlossen, das Obergeschoss über die Aussentreppe und die Laube. Durch einen Einbau im Tenn, um 1940 wurde es zu einem Einparteienhaus umgebaut. Die späteren Änderungen waren stark durch den damaligen Eigentümer, ein in der Region bekannter Treppen- und Türschreiner, geprägt. So wurden neue Treppen im Wohnhaus und Tenn eingezogen, mit alten Türblättern Trennwände erstellt und die Nordwestfassade, dem Wetter ausgesetzten Seite des Haues, mit einem Eternit-Schindelschirm geschützt.

Der langjährige Leerstand setzte dem Kleinbauernhaus stark zu, weshalb es bei der Übernahme in einem sehr schlechten Zustand war. Die von der Stiftung Ferien im Baudenkmal in Auftrag gegebene Sanierung hatte zum Ziel, das Haus wieder näher an seine ursprüngliche Form zu führen. So zeigt sich die Nordwestfassade wieder mit ihrem ürsprüglichen Fachwerk und das Haus kann wie früher wieder mit den Kachelöfen beheizt werden. Um die historische Bausubstanz nicht zu beschädigen, wurden die Nasszellen und Kücheneinbauten im Tenn eingebaut.

Stiftung Ferien im Baudenkmal
Fondation Vacances au cœur du patrimoine
https://ferienimbaudenkmal.ch/taunerhaus/

Projekt in Zusammenarbeit
mit sim architekten, Biel